Hat dein Hund ein Bewusstsein über seinen Körper?

22. Feb 2021 | Hunde

Hat dein Hund ein Körper-Bewusstsein? Heute habe ich euch mal eine tolle neue Studie von Lenkei et al. (2021) aus Scientific Reports mit Abby nachgespielt. Der Testablauf war, dass ein Zerrspielzeug an einen Teppich befestigt (festgenäht) wurde. Der Hund sitzt in der Ausgangslage auf dem Teppich und bekommt ein Kommando, dass er das Spielzeug aufheben soll. Das klappt natürlich nicht, weil der Hund ja draufsitzt… Der Clou ist also, dass der Hund selbst begreifen muss, dass er, um das Spielzeug aufheben zu können, vom Teppich runtergehen muss. Das beweist, dass der Hund ein Bewusstsein über seinen eigenen Körper in Verbindung mit der Außenwelt hat.

Abby’s Videobeweise

Im ersten Video siehst du also, dass Abby wie irre versucht das Spielzeug aufzuheben, aber es klappt nicht… Es ist schon ein bisschen amüsant ihr da zuzusehen, oder? 🤣 Erst nach knapp 1 Minute überreißt sie, dass sie ja runtergehen muss. Im zweiten Video klappt das schon viel schneller, nach 20 Sekunden ist die Aufgabe erledigt. Im dritten Video siehst du denselben Ablauf ohne am Teppich angenähten Spielzeug, da klappt das Hochheben einwandfrei mit draufsitzen bleiben. In der Originalstudie wurde übrigens noch ein dritter Testlauf gemacht,  wo das Spielzeug fest am Boden verankert wurde, um zu beweisen, dass der Hund versteht, ob der eigene Körper das Hindernis ist, oder schlicht ein Hindernis vorhanden ist. Das habe ich mangels Möglichkeit ausgelassen. Ich finde aber, dass auch dieser Schritt von Abbys tollen Fähigkeiten der Selbstwahrnehmung zeugt. Bei Abby kam übrigens erschwerend hinzu, dass ja auf einer Seite die Wand war und sie also nur eine Seite als Möglichkeit hatte, runter zu gehen. Also geringerer Schwierigkeitsgrad wäre etwas Abstand zur Wand oder gleich mittig vom Raum. 

Welchen Sinn hat dieser Test des eigenen Körperbewusstseins denn eigentlich?

Dieser Test ist Teil des Nachweises für eine Selbstrepräsentation. Derselbe Versuchsaufbau wurde auch mit kleinen Kindern gemacht. Ab 18 Monaten hatten sie die mentale Kapazität diesen Test zu bestehen. Den bekannten Spiegeltest haben Hunde ja (noch) nicht bestanden. Es wurde aber schon nachgewiesen, dass Hunde ihren eigenen Duft erkennen – das könnten wir Menschen dagegen wohl nicht, also ist das für mich schon auch sehr aussagekräftig. Hunde sind halt eher auf Riechen ausgelegt und wir Menschen auf Sehen.

Wieso ist mir dieser Nachweis wichtig?

Wissenschaftliche Studien untermauern immer mehr, welche Intelligenz in Hunden steckt. Und wenn immer mehr Menschen verstehen, welche klugen Persönlichkeiten in ihren Haustieren stecken, dann verändert sich auch irgendwann wie diese behandelt werden. Es trägt also langfristig dazu bei, das Wohl unserer Hunde zu verbessern. Wohingegen früher noch viele Hunde noch mit Strafe erzogen wurden, ist heute ein Training mit positiver Verstärkung schon sehr verbreitet. Das war aber auch nicht der ultimative Schritt zum Hundewohl, weil auch das kann Stress und ein zu hohes Erregungslevel bedeuten. Deshalb ist es wichtig auf die Bedürfnisse des Tieres einzugehen und für nicht-erwünschtes Verhalten einen Ausgleich zu schaffen. Und genau das versuche ich meinen Kunden zu vermitteln. Die Mensch-Hund-Hund-Beziehung besteht aus viel mehr, als bald genug ein Markersignal zu geben und dieses dann mit einem leckeren Keks zu belohnen. Es besteht aus Interaktionen, aus Kommunikation zwischen zwei intelligenten Lebewesen! Aber genug geschrieben.

Ist dein Hund auch in der Lage den Test zur Selbstrepräsentation zu bestehen?

Du brauchst dazu: 1 Teppich, 1 Spielzeug, 1 Nadel mit Garn und einen Hund.

Ablauf: Dann nähst du das Spielzeug am Teppich fest, lässt deinen Hund darauf absitzen und fragst ihn dir das Spielzeug aufzuheben. Danach wartest du einfach ab, wie dein Hund reagiert. Ich freue mich, wenn du @tierperspektive in deinem Test markierst oder den #tierperspektivefürbewusstsein in deinem Beitrag verwendest. Ich bin gespannt! Lg Doris von Tierperspektive

Möchtest du mehr mit deinem Hund zusammenwachsen? Dann trainiere mit mir und lerne dazu! Mehr zum Einzelcoaching online und bei dir vor Ort findest du hier.

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Hallo! Ich bin Doris, Mensch-Tier-Coach und Verhaltensbiologin

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