Wie du herausfindest, ob deine Katze Schmerzen hat!
Eine Erkrankung bei der Katze frühzeitig festzustellen ist oft nicht so einfach. Viele Tierbesitzer sehen zwar anfänglich die ersten Symptome, realisieren aber erst bei schwerwiegenden Problemen die vorangegangenen Krankheitsanzeichen. Wissenschaftler Daniel Mills und Kollegen der University of Lincoln haben nun eine Liste erstellt, auf was Katzenbesitzer achten sollten, um Schmerzsymptome bei der Katze frühzeitig wahrzunehmen –> Schmerzen erkennen bei Katzen leicht gemacht!
Unzählige Krankheiten mit unterschiedlichsten Symptomen
Die Bandbreite an Erkrankungen bei Katzen mit ihren spezifischen Krankheitssymptomen ist groß. Deshalb kann es schwer sein, dass du die Ursache der Schmerzen deiner Katze findest. Oft hast du als Katzenbesitzer nur ein Gefühl in der hintersten Magengrube, dass mit deinem Stubentiger irgendetwas nicht stimmt. Diese Gefühle werden dann häufig abgetan und auf die lange Bank geschoben oder als Alterserscheinungen der Katzensenioren abgetan.
Die Wissenschaftler haben nun Experten zu Schmerzsymptomen unterschiedlicher Krankheiten befragt. Dadurch haben sie jene 25 Schmerzsymptome herausgefiltert, die zuverlässig einen Hinweis auf eine möglichst große Bandbreite geben können. Dabei wurden nichtsdestotrotz orthopädische Probleme genauso einbezogen, wie Krebs, organische Erkrankungen und Traumata.
Die 25 wichtigsten Symptome für Schmerzen erkennen bei Katzen (Merola & Mills, 2016):
- Lahmheit – Probleme beim Gehen
- Probleme beim Hochspringen
- Abnormales Gangbild
- Widerwille sich zu bewegen
- Reaktionen beim Abtasten des Körpers (beispielsweise Bauch, Rücken und insbesondere Blick ins Maul)
- Zurückziehen/Verstecken
- Mangelnde Körperpflege
- Weniger Spielverhalten
- Weniger Appetit
- Abnahme der Gesamtaktivität
- Weniger Anschmiegen an den Menschen
- Negative Grundstimmung
- Gereiztes und sprunghaftes Temperament
- Gebückte Körperhaltung
- Ungleichmäßige Gewichtsverlagerung des Körpergewichts
- Wiederkehrendes Lecken an einer bestimmten Körperregion
- Niedrigere Kopfhaltung
- Krampfartiger Lidschluss (Blepharospasmus)
- Veränderung des Fressverhaltens (tritt oft erst bei starken Schmerzen auf)
- Vermeidung des Aufenthalts in heller Umgebung (vor allem bei Augenkrankheiten)
- Brummen/knurren (in Verbindung mit der Stimmung)
- Stöhnen/seufzen
- Geschlossene Augen
- Anspannung beim Pinkeln
- Mit dem Schwanz schlagen
Weitere Anzeichen zum Schmerzen erkennen bei Katzen
Andere Verhaltensweise, wie beispielsweise exzessives Miauen, Stubenunreinheit, Fauchen, gesteigerte Schlafdauer, häufiges Liegen auf der Seite, erhöhte Körperspannung, Hecheln, gesteigerte Kontaktaufnahme zu einer Person, gesteigertes Putzverhalten, vermehrtes Schnurren, Herausstrecken der Zunge, Zähneknirschen, Zittern usw. sind weitere potentielle Schmerzsymptome. Das heißt, dass diese auffälligen Verhaltensweisen auch auf Schmerzen der Katze hinweisen können, jedoch waren diese laut den Experten nicht so zuverlässig in der Vorhersage, wie die 25 vorgenannten.
Summe an Symptomen zur Vorhersage von Schmerzen der Katze
Es gibt also nach wie vor keine hundert prozentige Vorhersage, wann deine Katze Schmerzen hat. Die Wissenschaftler haben mit den 25 Schmerzsymptomen dennoch eine Basis geschaffen, auf was du bei einem Verdacht auf Schmerzen besonders achten kannst. Dabei solltest du allerdings darüber hinaus bedenken, dass nicht 1 einzelnes Symptom als Schmerzindikator reicht, sondern mehrere Verhaltensänderungen in Summe den entscheidenden Hinweis liefern. Beim Schmerzen erkennen bei Katzen macht es außerdem einen Unterschied, ob deine Katze nur leichte oder bereits starke Schmerzen hat. Die Intensität der Schmerzsymptome können damit leichter beziehungsweise stärker ausgeprägt sein. Falls deine Katze schlimme Schmerzen hat, kann dir auch der Artikel Euthanasie – der richtige Zeitpunkt für den Tod des Haustieres weiterhelfen, ihre Lebensqualität zu bessern.
Fazit – Schmerzen erkennen bei Katzen
Wenn du also die Befürchtung hast, dass deine Katze Schmerzen hat, dann beobachte sie genau. Das heißt, du kannst ganz einfach ihr Verhalten mit der vorgenannten Liste der Schmerzsymptome vergleichen. Du solltest aber auf jeden Fall bei Verdacht auf Schmerzen bei deiner Katze einen Tierarzt zu Rate ziehen! Berichte ihm genau von den Verhaltensauffälligkeiten, die dich verunsichern und von deinem unguten Gefühl. Es ist besser einmal zu viel nachzufragen, als die Symptome deiner Katze auf die leichte Schulter zu nehmen.
Literatur:
Merola I, Mills DS (2016) Behavioural Signs of Pain in Cats: An Expert Consensus. PLoS ONE 11(2).