Welpenerziehung in Oberösterreich – wenn der süße Traum plötzlich echte Arbeit wird

by | Nov. 4, 2025 | Hunde | 0 comments

Vom turbulenten Start zum harmonischen Miteinander – Welpenerziehung mit Herz und Verstand in Oberösterreich

Er war so klein, so unschuldig – fast zu perfekt, um wahr zu sein.
Zwei Tage später stehst du im Pyjama im Wohnzimmer: dritte Pfütze, zerkaute Hausschuhe, ein übermütiges Mini-Krokodil hängt an der Jogginghose.
Willkommen im echten Alltag mit Welpe – dort, wo Liebe, Chaos und Lernprozesse gemeinsam wohnen.


💬 „Ich wollte doch alles richtig machen!“

Keine Sorge – das tust du.
Fast alle, die mich in Oberösterreich anrufen, sagen genau diesen Satz.
Sie haben Bücher gelesen, den Sachkundenachweis gemacht, mit der Züchterin gesprochen.
Aber dann zieht der Welpe ein – und plötzlich steht das ganze Leben Kopf.

Das liegt nicht daran, dass du zu wenig weißt.
Sondern daran, dass Erziehung keine Theorie ist, sondern Beziehung.
Und die ist – gerade in den ersten Wochen – noch wackelig wie ein Welpenpfötchen auf glattem Parkett.


🧠 Warum diese ersten Wochen entscheidend sind

Schon 1965 beschrieben Scott & Fuller, wie Welpen in ihrer sensiblen Phase lernen, wie „Menschen funktionieren“ –
irre lange her, und trotzdem aktueller denn je.
Neuere Studien (Bray et al. 2021, Gácsi 2009) bestätigen:
Welpen reagieren nicht auf Kommandos, sondern auf Stimmung, Körpersprache und Beziehungssignale.

Das heißt: Dein Hund lernt jetzt, wie du bist – nicht nur, was du sagst.
Und das ist Gold wert, denn in dieser Zeit kannst du alles in die richtige Bahn lenken: Vertrauen, Orientierung, Gelassenheit.


💡 Warum Welpenschule allein oft nicht alles zeigt

Viele neue Hundebesitzer glauben:
„Jetzt gehen wir in die Welpenschule, lernen Sitz, Platz, Bleib – und dann funktioniert alles.“

Das ist verständlich – schließlich klingt „Hundeschule“ nach Schule, also nach Lernen, Fortschritt, Erfolg.
Aber Welpenschule bedeutet nicht automatisch Alltagstauglichkeit.

In vielen Gruppen treffen nervöse, übermütige Welpen auf engem Raum aufeinander.
Was sie dort oft lernen, ist nicht Ruhe und Sozialkontakt,
sondern dass andere Hunde Distanzlosigkeit zeigen – und man sich notfalls wehren muss.
Auf Körpersprache wird häufig nur oberflächlich eingegangen,
denn der Fokus liegt auf dem Aufkonditionieren von Kommandos: „Wenn du Sitz machst, bekommst du ein Leckerli.“

Das Problem:
Dein Hund lernt dort, was er tun soll, aber nicht warum.
Und sobald du zuhause bist – neue Reize, neue Umgebung, neue Emotionen –
funktioniert das Gelernte nicht mehr, weil die Beziehung fehlt, die ihn trägt.


Wir machen deshalb kein Schultraining, sondern Lebenstraining.

Wie mit Kindern:
Nur weil dein Kind in der Schule gelernt hat, die Uhrzeit zu lesen oder das Wort „Fernseher“ zu schreiben,
heißt das nicht, dass es den Fernseher um 16:30 Uhr freiwillig ausschaltet.

So ähnlich ist es bei deinem Welpen.
Nur weil er in der Hundeschule gelernt hat, sich auf ein „Sitz“ hinzusetzen,
heißt das nicht, dass er zuhause, wenn Besuch kommt, automatisch ruhig bleibt oder sich von selbst orientiert.

In der Schule lernt man Regeln.
Im echten Leben lernt man, wie man miteinander umgeht.
Und genau da setze ich an.

Wir üben nicht Kommandos – wir führen Dialoge.
Dein Hund „fragt“:
„Darf ich da lang?“, „Kann ich aufs Sofa?“, „Ist das sicher?“
Und du lernst, so zu antworten, dass er dich versteht – mit deinem Körper, deinem Blick, deiner Haltung.
Das ist keine Dressur. Das ist Beziehung.


🏡 Alltagstauglichkeit beginnt jetzt

In Oberösterreich ist der Sachkundenachweis Pflicht (Infos Land OÖ),
und für größere Hunde später auch die Alltagstauglichkeitsprüfung (Details zur ATP hier).
Aber: Die entscheidenden Grundlagen entstehen jetzt – in diesen ersten Wochen.

Jetzt prägst du, wie dein Hund auf Reize reagiert, wie schnell er sich beruhigt,
ob er Nähe aushalten kann, ob er sich traut, dir zu folgen, wenn’s schwierig wird.

Du entscheidest jetzt, ob du später mit einem Hund durchs Leben gehst,
der sich an dir orientiert – oder in neuen Situationen selbst herausfinden muss, was sicher ist.

Auch kleine Hunde sind davon nicht ausgenommen.
Gerade sie neigen – laut Horwitz & Mills (2020) – häufiger zu übermäßigem Bellen,
Unsicherheit und Hochspringen bei Besuch,
weil sie unterschätzt und zu selten alltagstauglich begleitet werden.

Alltagstauglichkeit heißt also:
nicht nur „bestehen“, sondern gemeinsam klarkommen.
Das gilt für Schäferhund wie Chihuahua gleichermaßen.


👣 Wie ich euch begleite

Ich bin kein Lehrer mit Notenheft.
Du musst keinen Einser-Schüler aus deinem Hund machen.
Ich begleite euch als soziale Partner – zwei Lebewesen, die lernen, sich zu verstehen.
Nicht „Hund als Schüler – Mensch als Lehrer“,
sondern Teamwork auf Augenhöhe: partnerschaftlich, ruhig, humorvoll.

Ich übersetze: dein Verhalten → seine Reaktion → euer gemeinsamer Rhythmus.
So entstehen Verständnis, Sicherheit – und echte Freude am Alltag.


🐕 Fazit

Dein Welpe ist kein Projekt und keine Prüfung.
Er ist dein Mitbewohner mit eigenem Kopf,
und er braucht dich nicht als Lehrerin mit perfektem Lernplan,
sondern als verständigen Partner – einen „Partner in Crime“.

Wenn du lernen willst, wie ihr euch wirklich versteht
und die Basis für entspannte Jahre legst,
dann begleite ich euch gerne –
in Vöcklabruck, Wels-Land, Gmunden und Umgebung (oder online, wenn du weiter weg wohnst).

👉 Buche deine individuelle Welpenberatung in Oberösterreich
alltagstauglich, empathisch und mit echter Verbindung.


📚 Literatur

  • Bray E. E. et al. (2021): Early-emerging and highly heritable sensitivity to human communication in dogs. Current Biology.

  • Gácsi M. et al. (2009): Evolution of human-directed social behaviour in dogs. Biology Letters.

  • Horwitz D. & Mills D. (2020): BSAVA Manual of Canine and Feline Behavioural Medicine. 3rd Edition.

  • Scott J. P. & Fuller J. L. (1965): Genetics and the Social Behavior of the Dog. University of Chicago Press.

🐾 Häufige Fragen zur Welpenerziehung in Oberösterreich

Ab wann sollte ich mit der Welpenerziehung in Oberösterreich beginnen?

Am besten gleich nach dem Einzug deines Welpen. In dieser sensiblen Zeit lernt er, wie er sich in seinem neuen Zuhause orientieren kann, wann Ruhe möglich ist und wie er deine Signale versteht. Diese ersten Wochen sind entscheidend – nicht für Kommandos, sondern für Vertrauen, Sicherheit und echte Beziehung.

Was unterscheidet Tierperspektive von einer klassischen Welpenschule?

In der Welpenschule wird meist auf einem Platz geübt: „Sitz“, „Platz“, „Bleib“. Bei mir geht es um euren Alltag – darum, wie ihr miteinander lebt, nicht nur wie ihr trainiert. Du lernst, die Sprache deines Hundes zu lesen und gelassen zu reagieren, wenn’s mal turbulent wird. Kein Schema F, keine Dressur, sondern Verständnis im echten Leben.

Braucht mein Welpe in Oberösterreich eine Alltagstauglichkeitsprüfung?

In Oberösterreich ist der Sachkundenachweis vor der Anschaffung eines Hundes verpflichtend. Eine Alltagstauglichkeitsprüfung ist nur für bestimmte, größere oder gelistete Hunde vorgesehen – meist ab dem zwölften Lebensmonat. Ich selbst biete keine Prüfung und keine Vorbereitungskurse an, sondern begleite dich davor: im Alltag, bei den Themen, die jetzt wirklich zählen – damit ihr gemeinsam sicher und entspannt durchs Leben findet.

Wann ist individuelle Begleitung für meinen Welpen sinnvoll?

Immer dann, wenn du dir im Alltag Unterstützung wünschst: Wenn dein Welpe nicht zur Ruhe findet, dich beim Spazierengehen überfordert, Besuch oder Kinder aufregend findet oder du einfach jemanden möchtest, der dir erklärt, was du siehst. Gemeinsam schauen wir auf euren Alltag, damit ihr euch besser versteht – bevor sich Missverständnisse festfahren.

Wie kann ich ein persönliches Welpen-Coaching in meiner Region buchen?

Du kannst mich direkt über die Website oder per E-Mail kontaktieren. Wir besprechen gemeinsam, was bei euch gerade wichtig ist, und vereinbaren einen Termin – online oder bei dir vor Ort in Vöcklabruck, Wels-Land, Gmunden & Umgebung.

Doris von Tierperspektive – Kommunikation statt Konditionierung
Doris von Tierperspektive

Als Biologin (MSc) mit Schwerpunkt Human–Animal Interactions begleite ich Mensch und Hund dabei, sich wirklich zu verstehen – ohne Dressur, ohne Druck, ohne Leckerli-Tricks. Kommunikation statt Konditionierung.

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