Katzen gelten als schwer zu lesende geheimnisvolle Wesen, die ihre aktuelle Stimmung nur schwer preisgeben. Aber was macht einen Katzenflüsterer aus, der in deren Gesichtern sofort sieht, ob sie gut oder schlecht gelaunt sind? Die University of Guelph fand in einer neuen Studie heraus, dass insbesondere Frauen und solche mit veterinärmedizinischer Erfahrung gut darin waren, die Gestik und Mimik von Katzen zu lesen. Katzen Körpersprache verstehen ist also lernbar?!
Die Fähigkeit im Katzengesicht das Wohlbefinden zu lesen ist ein wichtiger Part im Schutz der Tiere. Denn was man nicht sieht, das kann man auch nicht beachten und schützen. Die Katzengesichter zu deuten ist nicht nur wenigen Katzenflüstern oder Experten vorbehalten, jeder kann es laut Prof. Georgia Mason, dem Leiter der vorgenannten Studie erlernen.
Gestik und Mimik von Katzen
Negative Emotionen, wie Angst und Frustration, aber auch positive Emotionen, wie Freude und Entspannung sind in den Gesichtern sichtbar. Dabei sind Augen, Maul und Mund besonders wichtig. Die Kunst ist es, bereits vor dem demonstrativen Zähne zeigen beim Fauchen oder stark zurück gelegten Ohren, die Stimmung der Katze zu lesen. Die Katzen erzählen mit ihrer subtilen Gesichtsmimik sehr deutlich wie sie sich fühlen und was sie denken. Wer diese kleinen Zeichen bereits sieht, ist dann ein Katzenversteher, denn er kann bald genug auf die Bedürfnisse der Katze einwirken.
Die Wissenschaftler haben in ihrer Studie 20 kurze Videoclips mit dem Fokus auf die Gesichter der Katzen 6,300 Menschen aus 85 Ländern gezeigt. Der Durchschnittswert war 12 von 20 Punkten. Wäre das Quiz ein echter Test gewesen, hätte die Mehrzahl der Studienteilnehmer also die Note 5 bekommen. Nur 13% der Teilnehmer schafften 15 oder mehr Punkte und waren damit echte Katzenflüsterer. Diese besonders guten Studienteilnehmer waren häufiger weiblich und hatten einen veterinärmedizinischen beruflichen Hintergrund. Jüngere Menschen schnitten außerdem ebenso besser ab, als ältere.
Katzen Körpersprache verstehen lernen!
Wieso Frauen besser waren? Auch weitere Forschung bestätigt, dass Frauen generell nonverbale Emotionen besser deuten können, als Männer. Dies zeigten Versuche bei Menschen und Hunden. Ein besonders großes Herz für Katzen war übrigens kein Garant für gute Ergebnisse. Auch jene, die eine besonders enge Bindung zu ihrer Katze empfanden, waren nicht zwingend besser im Lesen der Katzenemotionen. Dies gibt allerdings Hoffnung, dass durch Übung jeder ein besserer Katzenflüsterer werden kann.
Wie können also jene, die die Katzen Körpersprache verstehen lernen möchten achten? Sind die Mundwinkel angespannt? Die Augen weit geöffnet oder etwas zugezogen? Sind die Ohren entspannt oder leicht gedreht? Die Schwierigkeit liegt daran, dass auch eine positive Erregung Anspannung bedeuten kann, aber eine andere als die negative Anspannung. Es ist also eine Sache von viel, viel Übung. Wie kannst du das also üben? Ganz einfach:
Eine Gelegenheit dazu findest du in diesem kurzen Katzenquiz aus der Studie. Stelle dir einfach die Frage, ob die jeweilige Katze in einer positiven oder negativen Stimmung ist und schaue ob du richtig gut liegst, oder nicht…
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Literatur:
LC Dawson, J Cheal, L Niel, G Mason. Humans can identify cats’ affective states from subtle facial expressions. Animal Welfare, 2019; 28 (4): 519 DOI: 10.7120/09627286.28.4.519